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Söhngen-Design verleiht Technik berauschend schöne Formen

(Bericht von 02/2022 - sparkassenversicherung.de)

Schon als Kind war Michael Söhngen ein echter Autonarr. Wie so viele andere Jungs wollte er später mal Rennfahrer oder Autodesigner werden. Ein Traum, der für den 54-Jährigen in Erfüllung ging. Seit Jahren ist seine Firma Söhngen-Design in Nürtingen eine bekannte Adresse, wenn es um Automotive Design geht.

„Als Jugendlicher kapierte ich schnell, dass aus dem Rennfahren als Beruf nichts werden würde. Dazu fehlte einfach das Geld, um hier professionell Karriere zu machen“, blickt Michael Söhngen heute schmunzelnd zurück. „Aber ich konnte schon immer gut zeichnen. Als Junge war ich nicht so derjenige, der imposante Reden schwingen konnte. Dafür gingen mir Zeichnungen unglaublich leicht von der Hand“, erzählt der Nürtinger. Söhngen hatte vor allem Spaß daran, automobile Träume auf Papier zu skizzieren. Nach der Schule machte Michael Söhngen erst einmal eine handwerkliche Ausbildung. Dabei konnte er gleich sein Faible für Fahrzeuge ausleben. „Ich habe damals ganz solide Karosseriebauer gelernt“, erklärt Michael Söhngen. Mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, hat ihm eine unglaubliche innere Zufriedenheit gegeben. „Dabei habe ich immer schon einen enormen Qualitätsanspruch gehabt“, so der Unternehmer weiter. In Zeitschriften faszinierten ihn seit seiner Kindheit vor allem die Zeichnungen von Erlkönigen. „Das war einfach noch eine andere Zeit. Da gab es noch keine hochmodernen 3D-Computer-Visualisierungen“, erinnert sich Michael Söhngen gerne zurück.

In Nürtingen hat Michael Söhngen sein neues Design-Studio gebaut. Auf der unteren Etage kann er in der Werkstatt scannen und Prototypen bauen, während im Büro eine Atmosphäre der Kreativität herrscht.

Mit 19 Jahren dann las Michael Söhngen einen Zeitungsbericht über eine klassische Manufaktur für Sportwagen im Raum Leonberg, die in der Szene bekannt war. „Da wollte ich unbedingt hin und als Designer arbeiten. Also bin ich damals dann zu Isdera, so der Name der Firma, gegangen und habe mich vorgestellt“, erzählt Michael Söhngen. Der damals 19-Jährige erhielt seine Chance – und nutzte sie. Für den Nürtinger eine ungemein wertvolle Zeit: Das Unternehmen schleuste ihn durch alle Abteilungen. Der gelernte Karosseriebauer lernte, wie Stahlrahmen entstehen, Kunststoffe laminiert werden, Mechanik eingebaut und angepasst wird. „Wir haben damals in Gips noch 1:1-Modelle hergestellt und vieles frei Hand gezeichnet. Mit Hobel und Beil haben wir dann den selbst angerührten und ausgehärteten Gips weiterbearbeitet und Formen perfektioniert. Der Designer und Chef der Firma ISDERA Eberhard Schulz brachte mir Styling und Design am Objekt nach alter Schule bei,“ frohlockt Michael Söhngen heute noch. Dann ließ ihn der Chef damals ein neues Auto zur TÜV Abnahme fahren. „Wenn du diesen Zyklus so einmal komplett durchlaufen bist, dann willst du nichts anderes mehr machen, als diesen Beruf“, resümiert der 54-Jährige. Als junger Mann war Michael Söhngen überzeugt, er sollte besser noch eine Hochschule besuchen. „Damals nahm ich Kontakt mit einem der Führenden der Szene auf. Als ich den Professor traf, erzählte ich ihm, was ich so bisher gemacht hatte und zeigte ihm ein paar meiner Zeichnungen“, erinnert sich Michael Söhngen. Der Professor guckte ihn daraufhin verblüfft an und fragte, warum er denn noch studieren wolle, wenn er doch schon Fuß gefasst hat und in der Branche arbeitet. „Da war ich natürlich verblüfft und stolz zugleich. Das Studium hatte sich für mich damit erledigt“, lacht der Designer über die kleine Anekdote.

Eigentlich schlummern in Michael Söhngen mehrere Talente: Einerseits ist er Designer durch  und durch, andererseits hat er als gelernter Karosseriebauer und Hobby-Rennfahrer ein Gefühl  für das, was sich auch umsetzen lässt. Das macht ihn für seine Auftraggeber so wertvoll.

Als Autodidakt heuerte Michael Söhngen dann bei den Veredelungs-Profis von Gemballa an. Hier konnte der Nürtinger mit Benzin im Blut seine Leidenschaft für Sportwagen ausleben. „Einen Sportwagen zu bauen, war für mich immer ein riesiger Traum“, gibt Michael Söhngen unumwunden zu. Was den Nürtinger von Anfang an von anderen Designern primär unterschied, war diese besondere Art, Lösungen zu finden. So wichtig Design auch sein mag, so wichtig sei eben auch, dass Design in der Praxis funktioniert, weiß Michael Söhngen. Dabei profitiert er von seinem Know-how als Karosseriebauer. Nutznießer von dieser besonderen Kombination sind aber auch seine Arbeit- und Auftraggeber. Für ein Rennwagen-Team entwickelte Michael Söhngen vor Jahren beispielsweise verschiedene Fahrzeugfronten. Im Windkanal testete das Team dann seine Entwicklung – und war begeistert. Statt 60 kg Auftrieb brachte die neue Front den gewünschten Abtrieb von 120 kg. Mit neuer Front und härteren Federn ließ der Erfolg auf der Rennstrecke nicht lang auf sich warten.

Michael Söhngen designt Retro-Rennwagen Veritas RS III

Ein unglaubliches Medienecho rief ein von ihm entworfener Sportwagen im Retro-Look hervor. Ende der 1940er Jahre war der Veritas RS ein bekannter Rennwagen. Vor über zehn Jahren sollte die Marke Veritas wieder aufleben. Michael Söhngens Aufgabe war es, einen neuen ikonischen Sportwagen im Retro-Look zu designen, der – in Kleinstserie gebaut – die Marke wieder etablieren und so einen Markt für Autozubehör schaffen sollte. Heraus kam mit dem Veritas RS III eine flache Rennflunder, die mit ihren Linien die Motorpresse, Rennjunkies und Designliebhaber gleichermaßen begeisterte. Doch nicht nur Autotuner und Sportwagen-Hersteller greifen gerne auf das unglaubliche Gespür von Michael Söhngen für die Symbiose von Form und Funktion zurück. „So habe ich beispielsweise für Wohnmobil-Hersteller Alkoven designt, die über der Fahrerkabine liegen“, führt Michael Söhngen eine weitere Referenz auf. Auch hier kam ihm das Know-how über den Fahrzeugbau zugute. Seit vielen Jahren ist Söhngen-Design aus Nürtingen gesetzt, wenn es um das Design der sogenannten PistenBullys der Firma Kässbohrer geht. „Das ist für mich eine unglaublich spannende Aufgabe, da hier nicht nur eine im Technik verbaut ist, sondern auch weil die Pistenraupen ja extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, die auch auf das Material einwirken. Dazu kommen natürlich hohe Anforderungen an die Sicherheit“, umschreibt Michael Söhngen die Herausforderungen. Gerne setzt sich der Designer auch mal mit in die Pistenraupe, um ein Gespür für die Arbeit und Blickwinkel der Fahrer zu bekommen. Der Lohn für seine engagierte und gelungene Arbeit: Inzwischen stammt so manche Generation der roten Pistenraupen aus der Feder des Nürtingers. Aber auch andere Industrieprodukte wie Mäh- oder Reinigungsmaschinen finden sich in der langen Referenzliste des Designers wieder.

Söhngen-Design ist heute digital bestens aufgestellt. 3D-CAD-Programme liefern  realistische Modelle. Bei Bedarf rückt die Design Task-Force mit einem 3D-Scanner  vor Ort an, um die Ist-Situation im Rechner entsprechend abzubilden.

Modernes Designstudio mit eigener Werkstatt

Um noch besser arbeiten zu können, hat Michael Söhngen kürzlich in Nürtingen gebaut. Unweit der Autobahn gleich am Ortseingang steht sein neues Firmengebäude. Hier hat Söhngen-Design Platz, um kreativ zu sein. An riesigen Bildschirmen entwerfen er und sein Industriedesigner Daniel Mihalcic formschöne Lösungen für die unterschiedlichsten Auftraggeber. Gleich unter der Büro- und Ausstellungsfläche, in der natürlich automobile Schätze zu bewundern sind, befindet sich die Werkstatt. „Der Stylingprozess beinhaltet bei uns eine ganzheitliche Herangehensweise von der philosophischen Betrachtung über Skizzen, Renderings, 3D-Konzeptdaten bis hin zum Proportionsmodell“, erläutert Firmenchef Michael Söhngen. „Unser Verständnis für Machbarkeit, Ergonomie, Funktionalität, Kinematik und Bauraumausnutzung ermöglicht es uns, innovative und symbiotische Lösungen zu finden, ergänzt der 54-Jährige. Das, was am Rechner und in den eigenen Werkstätten entsteht, nutzen Weltmarktführer dann für die Serienproduktion. Die Investition hat sich gelohnt. Söhngen-Design wird als Design-Partner von Konzernen ebenso geschätzt, wie als Entwicklungspartner für Design und Prototypenbau. So fragen inzwischen auch Start-ups wie „e-revolt“ bei den Nürtinger Designern um Rat, wenn es um die Entwicklung ihrer Produktlösungen geht. Für Spezialanwendungen verfügt das Unternehmen über eine Design TaskForce. Dabei fährt das Team zum Kunden, um dann mithilfe eines 3D-Scanners beispielsweise die aktuelle Umgebung zu scannen und so in den Computer für die weiteren Designprozesse zu bekommen. Für seinen beruflichen Erfolg ist es Michael Söhngen wichtig, den Kopf auch wirklich für die Sache frei zu haben und sich bei Dingen wie dem Versicherungsschutz voll und ganz auf starke Partner verlassen zu können. „Mit der SV Sparkassen Versicherung erlebe ich genau das“, lobt Michael Söhngen. Vor fast 20 Jahren kam per Zufall der Kontakt zur SV zustande. Damals klingelte Gebietsleiterin Sandra Hild von der SV Gebietsdirektion Owen bei ihm. Michael Söhngen war vom Besuch sichtlich überrascht, aber froh, dass die SV-Expertin ihn beriet. „Wie sich dann im Laufe des Gesprächs herausstellte, hatte Sandra Hild sich bei der Klingel vertan. Eigentlich hatte sie einen Termin bei seinem Nachbarn. Mir war es nur recht, da wir auch Beratung brauchten. Und die hat mich gleich so überzeugt, dass wir seitdem unseren Versicherungsschutz der SV anvertraut haben“, blickt Michael Söhngen zurück. „Für mich als Unternehmer ist es wichtig, dass ich mich auf meine Kernkompetenz konzentrieren kann. Und genau das erlebe ich. Sandra Hild und das Team der SV sind vor Ort und immer da, wenn ich sie brauche. So habe ich den Kopf frei und bin unglaublich beruhigt“, lobt der Designer die nachhaltig gute Zusammenarbeit. ‹‹

Wenn es um Design geht, vertrauen viele Unternehmen Michael Söhngen. Er wiederrum vertraut in Versicherungsfragen auf die SV und ist froh, mit Sandra Hild von der SV Gebietsdirektion Owen eine persönliche Ansprechpartnerin in der Nähe zu haben

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